克莱斯特《义子》DerFindling.doc

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1、Heinrich von KleistDer Findling Antonio Piachi, ein wohlhabender Gterhndler in Rom, war gentigt, in seinen Handelsgeschften zuweilen groe Reisen zu machen. Er pflegte dann gewhnlich Elvire, seine junge Frau, unter dem Schutz ihrer Verwandten, daselbst zurckzulassen. Eine dieser Reisen fhrte ihn mit

2、seinem Sohn Paolo, einem eilfjhrigen Knaben, den ihm seine erste Frau geboren hatte, nach Ragusa. Es traf sich, da hier eben eine pestartige Krankheit ausgebrochen war, welche die Stadt und Gegend umher in groes Schrecken setzte. Piachi, dem die Nachricht davon erst auf der Reise zu Ohren gekommen w

3、ar, hielt in der Vorstadt an, um sich nach der Natur derselben zu erkundigen. Doch da er hrte, da das bel von Tage zu Tage bedenklicher werde, und da man damit umgehe, die Tore zu sperren; so berwand die Sorge fr seinen Sohn alle kaufmnnischen Interessen: er nahm Pferde und reisete wieder ab. Er bem

4、erkte, da er im Freien war, einen Knaben neben seinem Wagen, der, nach Art der Flehenden, die Hnde zu ihm ausstreckte und in groer Gemtsbewegung zu sein schien. Piachi lie halten; und auf die Frage: was er wolle? antwortete der Knabe in seiner Unschuld: er sei angesteckt; die Hscher verfolgten ihn,

5、um ihn ins Krankenhaus zu bringen, wo sein Vater und seine Mutter schon gestorben wren; er bitte um aller Heiligen willen, ihn mitzunehmen, und nicht in der Stadt umkommen zu lassen. Dabei fate er des Alten Hand, drckte und kte sie und weinte darauf nieder. Piachi wollte in der ersten Regung des Ent

6、setzens, den Jungen weit von sich schleudern; doch da dieser, in eben diesem Augenblick, seine Farbe vernderte und ohnmchtig auf den Boden niedersank, so regte sich des guten Alten Mitleid: er stieg mit seinem Sohn aus, legte den Jungen in den Wagen, und fuhr mit ihm fort, obschon er auf der Welt ni

7、cht wute, was er mit demselben anfangen sollte. Er unterhandelte noch, in der ersten Station, mit den Wirtsleuten, ber die Art und Weise, wie er seiner wieder los werden knne: als er schon auf Befehl der Polizei, welche davon Wind bekommen hatte, arretiert und unter einer Bedeckung, er, sein Sohn un

8、d Nicolo, so hie der kranke Knabe, wieder nach Ragusa zurck transportiert ward. Alle Vorstellungen von Seiten Piachis, ber die Grausamkeit dieser Maregel, halfen zu nichts; in Ragusa angekommen, wurden nunmehr alle drei, unter Aufsicht eines Hschers, nach dem Krankenhause abgefhrt, wo er zwar, Piach

9、i, gesund blieb, und Nicolo, der Knabe, sich von dem bel wieder erholte: sein Sohn aber, der eilfjhrige Paolo, von demselben angesteckt ward, und in drei Tagen starb. Die Tore wurden nun wieder geffnet und Piachi, nachdem er seinen Sohn begraben hatte, erhielt von der Polizei Erlaubnis, zu reisen. E

10、r bestieg eben, sehr von Schmerz bewegt, den Wagen und nahm, bei dem Anblick des Platzes, der neben ihm leer blieb, sein Schnupftuch heraus, um seine Trnen flieen zu lassen: als Nicolo, mit der Mtze in der Hand, an seinen Wagen trat und ihm eine glckliche Reise wnschte. Piachi beugte sich aus dem Sc

11、hlage heraus und fragte ihn, mit einer von heftigem Schluchzen unterbrochenen Stimme: ob er mit ihm reisen wollte? Der Junge, sobald er den Alten nur verstanden hatte, nickte und sprach: o ja! sehr gern; und da die Vorsteher des Krankenhauses, auf die Frage des Gterhndlers: ob es dem Jungen wohl erl

12、aubt wre, einzusteigen? lchelten und versicherten: da er Gottes Sohn wre und niemand ihn vermissen wrde; so hob ihn Piachi, in einer groen Bewegung, in den Wagen, und nahm ihn, an seines Sohnes Statt, mit sich nach Rom. Auf der Strae, vor den Toren der Stadt, sah sich der Landmkler den Jungen erst r

13、echt an. Er war von einer besonderen, etwas starren Schnheit, seine schwarzen Haare hingen ihm, in schlichten Spitzen, von der Stirn herab, ein Gesicht beschattend, das, ernst und klug, seine Mienen niemals vernderte. Der Alte tat mehrere Fragen an ihn, worauf jener aber nur kurz antwortete: ungespr

14、chig und in sich gekehrt sa er, die Hnde in die Hosen gesteckt, im Winkel da, und sah sich, mit gedankenvoll scheuen Blicken, die Gegenstnde an, die an dem Wagen vorberflogen. Von Zeit zu Zeit holte er sich, mit stillen und geruschlosen Bewegungen, eine Handvoll Nsse aus der Tasche, die er bei sich

15、trug, und whrend Piachi sich die Trnen vom Auge wischte, nahm er sie zwischen die Zhne und knackte sie auf. In Rom stellte ihn Piachi, unter einer kurzen Erzhlung des Vorfalls, Elviren, seiner jungen trefflichen Gemahlin vor, welche sich zwar nicht enthalten konnte, bei dem Gedanken an Paolo, ihren

16、kleinen Stiefsohn, den sie sehr geliebt hatte, herzlich zu weinen; gleichwohl aber den Nicolo, so fremd und steif er auch vor ihr stand, an ihre Brust drckte, ihm das Bette, worin jener geschlafen hatte, zum Lager anwies, und smtliche Kleider desselben zum Geschenk machte. Piachi schickte ihn in die

17、 Schule, wo er Schreiben, Lesen und Rechnen lernte, und da er, auf eine leicht begreifliche Weise, den Jungen in dem Mae lieb gewonnen, als er ihm teuer zu stehen gekommen war, so adoptierte er ihn, mit Einwilligung der guten Elvire, welche von dem Alten keine Kinder mehr zu erhalten hoffen konnte,

18、schon nach wenigen Wochen, als seinen Sohn. Er dankte spterhin einen Kommis ab, mit dem er, aus mancherlei Grnden, unzufrieden war, und hatte, da er den Nicolo, statt seiner, in dem Kontor anstellte, die Freude zu sehn, da derselbe die weitluftigen Geschfte, in welchen er verwickelt war, auf das tti

19、gste und vorteilhafteste verwaltete. Nichts hatte der Vater, der ein geschworner Feind aller Bigotterie war, an ihm auszusetzen, als den Umgang mit den Mnchen des Karmeliterklosters, die dem jungen Mann, wegen des betrchtlichen Vermgens das ihm einst, aus der Hinterlassenschaft des Alten, zufallen s

20、ollte, mit groer Gunst zugetan waren; und nichts ihrerseits die Mutter, als einen frh, wie es ihr schien, in der Brust desselben sich regenden Hang fr das weibliche Geschlecht. Denn schon in seinem funfzehnten Jahre, war er, bei Gelegenheit dieser Mnchsbesuche, die Beute der Verfhrung einer gewissen

21、 Xaviera Tartini, Beischlferin ihres Bischofs, geworden, und ob er gleich, durch die strenge Forderung des Alten gentigt, diese Verbindung zerri, so hatte Elvire doch mancherlei Grnde zu glauben, da seine Enthaltsamkeit auf diesem gefhrlichen Felde nicht eben gro war. Doch da Nicolo sich, in seinem

22、zwanzigsten Jahre, mit Constanza Parquet, einer jungen liebenswrdigen Genueserin, Elvirens Nichte, die unter ihrer Aufsicht in Rom erzogen wurde, vermhlte, so schien wenigstens das letzte bel damit an der Quelle verstopft; beide Eltern vereinigten sich in der Zufriedenheit mit ihm, und um ihm davon

23、einen Beweis zu geben, ward ihm eine glnzende Ausstattung zuteil, wobei sie ihm einen betrchtlichen Teil ihres schnen und weitluftigen Wohnhauses einrumten. Kurz, als Piachi sein sechzigstes Jahr erreicht hatte, tat er das Letzte und uerste, was er fr ihn tun konnte: er berlie ihm, auf gerichtliche

24、Weise, mit Ausnahme eines kleinen Kapitals, das er sich vorbehielt, das ganze Vermgen, das seinem Gterhandel zum Grunde lag, und zog sich, mit seiner treuen, trefflichen Elvire, die wenige Wnsche in der Welt hatte, in den Ruhestand zurck. Elvire hatte einen stillen Zug von Traurigkeit im Gemt, der i

25、hr aus einem rhrenden Vorfall, aus der Geschichte ihrer Kindheit, zurckgeblieben war. Philippo Parquet, ihr Vater, ein bemittelter Tuchfrber in Genua, bewohnte ein Haus, das, wie es sein Handwerk erforderte, mit der hinteren Seite hart an den, mit Quadersteinen eingefaten, Rand des Meeres stie; groe

26、, am Giebel eingefugte Balken, an welchen die gefrbten Tcher aufgehngt wurden, liefen, mehrere Ellen weit, ber die See hinaus. Einst, in einer unglcklichen Nacht, da Feuer das Haus ergriff, und gleich, als ob es von Pech und Schwefel erbaut wre, zu gleicher Zeit in allen Gemchern, aus welchen es zus

27、ammengesetzt war, emporknitterte, flchtete sich, berall von Flammen geschreckt, die dreizehnjhrige Elvire von Treppe zu Treppe, und befand sich, sie wute selbst nicht wie, auf einem dieser Balken. Das arme Kind wute, zwischen Himmel und Erde schwebend, gar nicht, wie es sich retten sollte; hinter ih

28、r der brennende Giebel, dessen Glut, vom Winde gepeitscht, schon den Balken angefressen hatte, und unter ihr die weite, de, entsetzliche See. Schon wollte sie sich allen Heiligen empfehlen und unter zwei beln das kleinere whlend, in die Fluten hinabspringen; als pltzlich ein junger Genueser, vom Ges

29、chlecht der Patrizier, am Eingang erschien, seinen Mantel ber den Balken warf, sie umfate, und sich, mit eben so viel Mut als Gewandtheit, an einem der feuchten Tcher, die von dem Balken niederhingen, in die See mit ihr herablie. Hier griffen Gondeln, die auf dem Hafen schwammen, sie auf, und bracht

30、en sie, unter vielem Jauchzen des Volks, ans Ufer; doch es fand sich, da der junge Held, schon beim Durchgang durch das Haus, durch einen vom Gesims desselben herabfallenden Stein, eine schwere Wunde am Kopf empfangen hatte, die ihn auch bald, seiner Sinne nicht mchtig, am Boden niederstreckte. Der

31、Marquis, sein Vater, in dessen Hotel er gebracht ward, rief, da seine Wiederherstellung sich in die Lnge zog, rzte aus allen Gegenden Italiens herbei, die ihn zu verschiedenen Malen trepanierten und ihm mehrere Knochen aus dem Gehirn nahmen; doch alle Kunst war, durch eine unbegreifliche Schickung d

32、es Himmels, vergeblich: er erstand nur selten an der Hand Elvirens, die seine Mutter zu seiner Pflege herbeigerufen hatte, und nach einem dreijhrigen hchst schmerzenvollen Krankenlager, whrend dessen das Mdchen nicht von seiner Seite wich, reichte er ihr noch einmal freundlich die Hand und verschied

33、. Piachi, der mit dem Hause dieses Herrn in Handelsverbindungen stand, und Elviren eben dort, da sie ihn pflegte, kennen gelernt und zwei Jahre darauf geheiratet hatte, htete sich sehr, seinen Namen vor ihr zu nennen, oder sie sonst an ihn zu erinnern, weil er wute, da es ihr schnes und empfindliche

34、s Gemt auf das heftigste bewegte. Die mindeste Veranlassung, die sie auch nur von fern an die Zeit erinnerte, da der Jngling fr sie litt und starb, rhrte sie immer bis zu Trnen, und alsdann gab es keinen Trost und keine Beruhigung fr sie; sie brach, wo sie auch sein mochte, auf, und keiner folgte ih

35、r, weil man schon erprobt hatte, da jedes andere Mittel vergeblich war, als sie still fr sich, in der Einsamkeit, ihren Schmerz ausweinen zu lassen. Niemand, auer Piachi, kannte die Ursache dieser sonderbaren und hufigen Erschtterungen, denn niemals, so lange sie lebte, war ein Wort, jene Begebenhei

36、t betreffend, ber ihre Lippen gekommen. Man war gewohnt, sie auf Rechnung eines berreizten Nervensystems zu setzen, das ihr aus einem hitzigen Fieber, in welches sie gleich nach ihrer Verheiratung verfiel, zurckgeblieben war, und somit allen Nachforschungen ber die Veranlassung derselben ein Ende zu

37、 machen. Einstmals war Nicolo, mit jener Xaviera Tartini, mit welcher er, trotz des Verbots des Vaters, die Verbindung nie ganz aufgegeben hatte, heimlich, und ohne Vorwissen seiner Gemahlin, unter der Vorspiegelung, da er bei einem Freund eingeladen sei, auf dem Karneval gewesen und kam, in der Mas

38、ke eines genuesischen Ritters, die er zufllig gewhlt hatte, spt in der Nacht, da schon alles schlief, in sein Haus zurck. Es traf sich, da dem Alten pltzlich eine Unplichkeit zugestoen war, und Elvire, um ihm zu helfen, in Ermangelung der Mgde, aufgestanden, und in den Speisesaal gegangen war, um ih

39、m eine Flasche mit Essig zu holen. Eben hatte sie einen Schrank, der in dem Winkel stand, geffnet, und suchte, auf der Kante eines Stuhles stehend, unter den Glsern und Caravinen umher: als Nicolo die Tr sacht ffnete, und mit einem Licht, das er sich auf dem Flur angesteckt hatte, mit Federhut, Mant

40、el und Degen, durch den Saal ging. Harmlos, ohne Elviren zu sehen, trat er an die Tr, die in sein Schlafgemach fhrte, und bemerkte eben mit Bestrzung, da sie verschlossen war: als Elvire hinter ihm, mit Flaschen und Glsern, die sie in der Hand hielt, wie durch einen unsichtbaren Blitz getroffen, bei

41、 seinem Anblick von dem Schemel, auf welchem sie stand, auf das Getfel des Bodens niederfiel. Nicolo, von Schrecken bleich, wandte sich um und wollte der Unglcklichen beispringen; doch da das Gerusch, das sie gemacht hatte, notwendig den Alten herbeiziehen mute, so unterdrckte die Besorgnis, einen V

42、erweis von ihm zu erhalten, alle andere Rcksichten: er ri ihr, mit verstrter Beeiferung, ein Bund Schlssel von der Hfte, das sie bei sich trug, und einen gefunden, der pate, warf er den Bund in den Saal zurck und verschwand. Bald darauf, da Piachi, krank wie er war, aus dem Bette gesprungen war, und

43、 sie aufgehoben hatte, und auch Bediente und Mgde, von ihm zusammengeklingelt, mit Licht erschienen waren, kam auch Nicolo in seinem Schlafrock, und fragte, was vorgefallen sei; doch da Elvire, starr vor Entsetzen, wie ihre Zunge war, nicht sprechen konnte, und auer ihr nur er selbst noch Auskunft a

44、uf diese Frage geben konnte, so blieb der Zusammenhang der Sache in ein ewiges Geheimnis gehllt; man trug Elviren, die an allen Gliedern zitterte, zu Bett, wo sie mehrere Tage lang an einem heftigen Fieber darniederlag, gleichwohl aber durch die natrliche Kraft ihrer Gesundheit den Zufall berwand, u

45、nd bis auf eine sonderbare Schwermut, die ihr zurckblieb, sich ziemlich wieder erholte. So verflo ein Jahr, als Constanze, Nicolos Gemahlin, niederkam, und samt dem Kinde, das sie geboren hatte, in den Wochen starb. Dieser Vorfall, bedauernswrdig an sich, weil ein tugendhaftes und wohlerzogenes Wese

46、n verloren ging, war es doppelt, weil er den beiden Leidenschaften Nicolos, seiner Bigotterie und seinem Hange zu den Weibern, wieder Tor und Tr ffnete. Ganze Tage lang trieb er sich wieder, unter dem Vorwand, sich zu trsten, in den Zellen der Karmelitermnche umher, und gleichwohl wute man, da er wh

47、rend der Lebzeiten seiner Frau, nur mit geringer Liebe und Treue an ihr gehangen hatte. Ja, Constanze war noch nicht unter der Erde, als Elvire schon zur Abendzeit, in Geschften des bevorstehenden Begrbnisses in sein Zimmer tretend, ein Mdchen bei ihm fand, das, geschrzt und geschminkt, ihr als die

48、Zofe der Xaviera Tartini nur zu wohl bekannt war. Elvire schlug bei diesem Anblick die Augen nieder, kehrte sich, ohne ein Wort zu sagen, um, und verlie das Zimmer; weder Piachi, noch sonst jemand, erfuhr ein Wort von diesem Vorfall, sie begngte sich, mit betrbtem Herzen bei der Leiche Constanzens,

49、die den Nicolo sehr geliebt hatte, niederzuknieen und zu weinen. Zufllig aber traf es sich, da Piachi, der in der Stadt gewesen war, beim Eintritt in sein Haus dem Mdchen begegnete, und da er wohl merkte, was sie hier zu schaffen gehabt hatte, sie heftig anging und ihr halb mit List, halb mit Gewalt, den Brief, den sie bei s

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